Hier gibt es eine kurze, nicht zu technische Übersicht über die Funktion von Freifunk im eigenen Netzwerk.
Der Ist-Zustand im eigenen Netz (vereinfacht)
In vielen kleinen Netzwerken, Zuhause oder in der Gastronomie, arbeitet ein WLAN Router. Dieser ist via DSL, V-DSL, Kabel oder einer ähnlichen Technologie mit dem Internet verbunden. Die Seite mit der Internetanbindung nennt man WAN (Wide Area Network).
Auf der anderen Seite des Routers befindet sich das sogenannte LAN (Local Area Network). Dort ist man entweder direkt mit einem Netzwerkkabel oder über das eigene Funknetz (WLAN) mit dem Router verbunden. Das WLAN ist im Regelfall gegen Benutzung durch Dritte verschlüsselt.
Freifunk-Router beschaffen
Die Freifunker verwenden eine Reihe ganz bestimmter und getesteter WLAN-Router und WLAN-Hardware (eine Kompatibilitäts-Liste folgt). Diese müssen zur Teilnahme am Freifunk mit einem neuen Betriebssystem (Firmware) versehen werden. Die Software wird von der sehr aktiven Freifunk-Gemeinde stetig entwickelt und gepflegt. Man kann die Software selber aufspielen (flashen) oder bei einem Treffen der lokalen Freifunk-Community einfach ein fabrikneues Gerät mit der passenden Software und Einrichtung zum Selbstkostenpreis erwerben. Der Preis für ein gutes Standardgerät startet bei ca. 20 €. Alternativ bringt man einen empfohlenen Router zu einem der Treffen mit und erhält die notwendige Hilfestellung beim Aufspielen der Freifunk-Firmware.
Am zukünftigen Standort angekommen sind nur noch zwei Dinge zu tun. Die (meistens blaue) WAN-Buchse des Freifunk-Routers muss mittels des beiliegenden Netzwerkkabels mit einer (meistens gelben) LAN-Buchse des bereits vorhandenen Routers verbunden werden. Der Freifunk-Router wird dann noch mit dem beiliegenden Netzteil mit dem Strom verbunden und eingeschaltet. Es dauert ca. 1 bis 2 Minuten bis der Router gestartet ist. Fertig!
Wie funktioniert das dann?
Der Freifunk Router ist durch eine integrierte Firewall vom eigenen, privaten Netzwerk getrennt. Es ist nicht möglich vom Freifunk-Router eine Verbindung in das private lokale Netzwerk aufzubauen. Die einzig mögliche Verbindung ist der Aufbau eines sogenannten VPN Tunnels zu den Freifunk-Servern.
Die gesamte Kommunikation des Freifunk-Routers läuft durch diesen Tunnel. Auch die Zuweisung einer Netzwerk-Adresse (IP) durch einen der Server erfolgt durch diesen Tunnel. Dadurch erhalten Freifunk-Gastnutzer eine IP-Adresse die dem Freifunk Rheinland e. V. zugeordnet ist und nichts mit dem eigenen, privaten Internetzugang zu tun hat. Der eigentliche Internetzugang wird ausschließlich von den Freifunk-Servern zur Verfügung gestellt.
Bricht aus irgendeinem Grund die Tunnelverbindung zusammen (z. B. weil die Freifunk-Server nicht erreichbar sind), dann kommt am Freifunk-Router keinerlei Verbindung zustande. D. h. im Fehlerfall kann keine Kommunikation eines Freifunk-Gastes über den eigenen, privaten Router erfolgen. Entweder läuft der Datenverkehr über die Freifunk-Server oder es funktioniert gar nichts. Im eigenen Netz ändert sich nichts und es sind keine Veränderungen bemerkbar.
Netzwerkdiagramme: CC-BY 3.0 Felix Bosseler